Reiseziel Kanarische Inseln
Nur mal so – in aller Kürze:
La Palma
Wer mit der
trockenen und schroffen Schönheit der östlichen Kanaren nichts anfangen kann,
für den ist La Palma das perfekte Ziel. Denn die Insel macht ihrem Namen alle
Ehre und hat neben der (groben) Form des gleichnamigen Gewächses auch die
entsprechende Farbe: strahlendes Grün! Doch auch hier fällt, verglichen mit
Mitteleuropa, relativ wenig Regen. Nur in den Monaten Februar bis April gibt es
ergiebige Niederschläge, allerdings nur auf der Ostseite der Insel. Dafür ist
diese aber auch ganzjährig grün. An den steilen Berghängen im Nordosten der
Insel filtern die kanarischen Kiefern mit ihren extrem langen Nadeln hingegen
das Zwei- bis Dreifache der Niederschlagsmenge aus den feuchten Wolken. Dieser
stetigen Wasserzufuhr verdankt die Insel ebenfalls ihre üppige und
abwechslungsreiche Natur und Pflanzenwelt.
Natürlich gibt es
auch auf La Palma ein paar wunderschöne Strände mit schwarzem Vulkansand, doch
aufgrund der extrem steilen Küsten ist die nordwestlichste der Kanaren nur
bedingt zum Baden geeignet. Im Osten sind hier Los Cancajos zu erwähnen. Ein
relativ junger, kleiner, schöner Touristenort mit 3 aneinandergereihten kleinen
Badebuchten. Die dortigen schwarzen Strände gelten als die saubersten in ganz
Spanien. Auch Santa Cruz de La Palma hat einen neuen Stadtstrand über seine
gesamte Länge. Im Westen sind vor allem Puerto de Tazacorte und Puerto Naos zu
nennen. Hier hat man ganzjährig Sonne satt und kleine, fast familiäre, Promenaden.
Viel mehr zieht die Insel aber Urlauber an, die einige ruhige Tage einem
wunderschönen Naturidyll verbringen wollen und auf einem dichten Netz gut
ausgebauter Wanderwege die Wälder, Schluchten und Ausblicke aufs Meer in sich
aufsaugen möchten. Doch auch Taucher finden hier einzigartige Bedingungen vor.
Da La Palma nicht nur über Wasser sehr steil ist, fällt der Meeresboden hier
sehr schnell in große Tiefen ab. Daher können selbst ungeübte
Unterwassersportler in relativer Ufernähe auf Giganten der Ozeane treffen, wie
Wale oder Walhaie.
Fazit: Wer exotische
Pflanzen und Tiere erleben will, jedoch keine großen Umwege gehen möchte, ist
hier goldrichtig. Ideal für Wanderungen, Radtouren oder Ausflüge mit dem
Mietwagen lohnt sich La Palma. Der Massentourismus, wie auf den größeren
Inseln, hat sich hier nie durchgesetzt. Entsprechend kann man einen ruhigen
Urlaub verbringen. Taucher begegnen zudem den Riesen der Meere. Die Anreise zum
internationalen Flughafen der Insel ist von einigen deutschen Städten aus
möglich. Die Insel leidet zwar momentan den Folgen des Vulkanausbruch im Nov.
2021, jedoch wird mit Hochdruck an der Wiederherstellung der zerstörten
Infrastruktur gearbeitet. Immerhin ist auch DAS mal interessant zu sehen.
La Gomera
Die die einstige
Hippie- und Aussteiger-Hochburg verfügt erst seit 1999 über einen Flughafen,
der jedoch zu klein für große Urlaubsflieger ist. Wer das exotische Paradies
abseits des Massentourismus entdecken will, muss in Teneriffa umsteigen.
Entsprechend unberührt zeigt sich La Gomera auch seinen Besuchern. Statt
riesiger Hotelburgen verteilen sich auf La Gomera kleine Ferienhäuser und
Fincas über die ganze Insel, die sich in üppige Wälder, farbenfrohe Gärten
weite Palmenhaine schmiegen. Selbst in Valle Gran Rey, dem größten
Touristenzentrum im Westen der Insel, findet sich kein Bau mit mehr als zwei
Stockwerken, die sonst den atemberaubenden Blick auf die schroffen Berghänge
verdecken würden.
Ähnlich wie Gran Canaria
besteht auch La Gomera fast vollständig aus Gebirge, allerdings liegt hier im
Zentrum ein fruchtbares Tal, in dem der größte zusammenhängende Lorbeerwald der
Erde gedeiht, der zu ausgiebigen Wanderungen einlädt. Wer die Insel erkunden
wirklich will, bekommt mit dem Mietwagen nur einen Bruchteil La Gomeras zu
sehen, per pedes benötigt man eine recht gute Kondition und Schuhe. Denn das
stetige Auf und Ab verlangt Wanderern und Radfahrern einiges ab. Doch wer
tapfer bleibt, wird belohnt: Neben der Handvoll Strände in den Badeorten gibt
es rund um die Insel, versteckte, menschenleere Buchten, die nur zu Fuß
erreichbar sind. Ähnliches gilt auch für den Atlantik, wo Taucher eine
abwechslungsreiche Unterwasserwelt vorfinden. Während im ruhigen Süden und Westen
selbst Anfänger Papageienfischen, Delfinen, Walen und Schildkröten begegnen
können, gelten die Reviere im Norden und Osten als traumhaft schön, aber
anspruchsvoll.
Fazit: Wer raus aus
dem Alltag und rein in die Natur will, ist auf La Gomera richtig. Da die
Anreise per Umsteigen auf eine Fähre von von Teneriffa aus erfolgt, kommen
deutlich weniger Touristen auf das Eiland. Entsprechend idyllisch und unberührt
sind die Wälder, Buchten und Schluchten der Insel. La Gomera ist ein wahres
Mekka für aktive und wanderlustige Urlauber. Einige Strände locken zum
Planschen, für einen reinen Badeurlaub solltet man jedoch eine andere Insel
ansteuern.
El Hierro
Wer einen Fuß auf
die kleinste der Kanarischen Inseln setzt, versteht sofort, warum sie lange als
äußerstes Ende der Welt galt. Und auch heute scheint die moderne und vor allem
hektische Zeit einen großen Bogen um das kleine Inselparadies gemacht zu haben.
Größere Hotels gibt es nicht, stattdessen nächtigen Besucher in kleinen Casas
oder Villen, meist mit traumhaftem Blick aufs Meer. Die Anreise erfolgt per
Inselflieger ab Gran Canaria und Teneriffa. Von der größten Kanareninsel aus
verkehren auch regelmäßig Fährschiffe, die auch Tagestouren nach La Gomera
ermöglichen. Dennoch ist man auf dem kleinen Eiland vor allem eins: für sich
allein.
Bademöglichkeiten
sind eher rar gesät. Die wenigen naturbelassenen Kies- und Sandstrände sind
dafür wahre Kleinode, eingerahmt von beeindruckenden vulkanischen
Felsformationen, mit buntem Sand oder Naturschwimmbecken. In Letzteren kann
auch ohne Wellen entspannt und geplanscht werden. Denn sonst herrscht an den
Stränden von El Hierro eine kräftige Brandung, was auch das Schnorcheln etwas
erschwert. Tauchen ist dank des glasklaren Wassers und der abwechslungsreichen
Unterwasserwelt ein Muss. Besonders beeindruckend ist der El Bajón, ein
Unterwasservulkan, der sich nach seinem Ausbruch 2011 aus rund 100 Metern Tiefe
bis auf 15 Meter unter die Oberfläche wölbte und heute einen der schönsten
Tauchspots Spaniens bildet.
Fazit: Massentourismus
ist ein Fremdwort, auf der Geheimtipp-Insel El Hierro könnt ihr die Kanaren
noch authentisch erleben. Die Natur auf der Hochebene, die praktisch die
gesamte Insel bildet, ist daher ebenfalls nahezu unberührt. Da jedoch rund 90
Prozent der Küste steil ins Meer abfallen, ist Baden eher schwierig. Die starke
Brandung tut ihr Übriges. Dafür gilt El Hierro bei Tauchern nach wie vor als
Geheimtipp.
Teneriffa
Mit 2.034
Quadratkilometern ist Teneriffa perfekt für Entdecker-Rundreisen mit dem
Mietwagen, denn sie ist die größte und auch die wohl abwechslungsreichste
Kanareninsel. Das sprichwörtliche Highlight ist dabei natürlich der erloschene
Vulkan Pico del Teide, dem mit 3.718 Metern höchsten Berg Spaniens. Durch den
Passatwind ist es im Norden häufig sonniger als im Süden, wo Badeurlauber
jedoch deutlich mehr und längere Sandstrände vorfinden. Vor allem im
fruchtbaren Orotava-Tal wirkt Teneriffa noch wie ein unberührtes Naturparadies.
In der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife befindet sich zudem der größte
Palmengarten Europas und viele weitere interessante Sehenswürdigkeiten
Teneriffas.
Schroffer, doch
ebenfalls wunderschön, zeigen sich das Anaga-Gebirge im Nordosten sowie der
Teide im Zentrum der Insel. Die Namen der Orte Costa Adeje, El Medano oder Playa
De Las Américas lassen hingegen die Herzen von Badeurlaubern höher schlagen.
Unzählige Tauchbasen lassen bei Unterwasserfans keine Wünsche offen, denn hier
kommen auch Anfänger in den Genuss großartiger Tierbegegnungen, Wale
eingeschlossen.
Es ist aber auch die
mit Abstand am dichtesten besiedelte Insel und man hat das Gefühl in einer
einzigen großen europäischen Metropole zu sein, mit buchstäblich Allem, was
dazu gehört. Industriegebiete, mehrspurige Autobahnen mit Staus wie zuhause in
Alemania...
Fazit: Auf der
größten der Kanaren werden fast alle glücklich. Die Anreise ist per Direktflug
möglich, es gibt viele sehr gute Hotels und die Natur ist so abwechslungsreich
wie auf keiner anderen Insel. Teneriffa ist auch die meistbesuchte Insel der
Kanaren, was durch die Größe jedoch etwas relativiert wird. Nur an den
Hotel-Hochburgen kann es in der Hauptsaison etwas voller werden.
Gran Canaria
Gran Canaria ist für
viele der Inbegriff eines Urlaubsziels mit Sonnengarantie. Der Süden ist daher
als absolutes Badeparadies bekannt, mit flach abfallenden und daher für
Familien mit Kindern bestens geeigneten Sandstränden. Auf den Flaniermeilen der
Urlauberhochburgen Maspalomas und Playa Del Ingles lässt es sich hervorragend
bummeln und einkaufen und abends auch feiern. Gleiches gilt ebenfalls für Las
Palmas, das obendrein noch eine sehenswerte Altstadt zu bieten hat. Wer Ruhe
und Abgeschiedenheit will, muss diese jedoch auf einer Tour durchs Inselinnere
suchen.
Für ein Schauspiel
der besonderen Art sorgt hingegen das Gebirge im Zentrum der Insel, rund um den
erloschenen Vulkan Pico de las Nieves. An ihm steigen die Wolken aus dem
Nordosten auf, die Feuchtigkeit fällt dabei jedoch selten als Regen, sondern
bildet einen feinen Nebel, der den für die Kanaren so typischen Lorbeerwald in
eine mystische Szenerie verwandelt. Manchmal schwappen die Wolken auch wie
Wasser über den Bergkamm und lösen sich in der von Saharawinden erhitzen Luft
schlagartig auf. Während der Norden Gran Canarias bei Surfern hoch im Kurs
steht, gibt es für Taucher vor allem im Süden und Osten besonders viel zu
entdecken; rund um die Insel können mehrere Schiffs- und sogar ein U-Boot-Wrack
ertaucht werden!
Fazit: Das
sehenswerte Gran Canaria, das der Gruppe ihren Namen gibt, ist das
Parade-Urlaubsziel. Sie ist leicht erreichbar, dank internationalem Flughafen
mit Direktanbindung an viele deutsche Städte, zudem gibt es ein reiches Angebot
an Top-Hotels. Der Süden lockt die Badefans rund um Maspalomas mit langen Sandstränden
und hohen Dünen, der Norden ist eher etwas für Naturfreunde, Wanderer und
Biker. Doch auch Rundfahrten mit dem Mietwagen lohnen sich auf Gran Canaria.
Puerto Mogan und Puerto Rico, z.B., sollte man unbedingt gesehen haben. Zudem
gilt die Insel als einer der Tauchhotspots im östlichen Atlantik. Dafür muss
man die Insel mit vielen anderen Urlaubern teilen.
Fuerteventura
Wenn es etwas auf
Fuerteventura nicht gibt, dann ist das Regen. Zudem weht ein stets kräftiger Wind
über die Insel und sorgt für eine nur spärliche Vegetation. Die Landschaft
zeigt sich von ihrer kargen Seite. Neben einigen nur hier heimischen
Eidechsenarten gibt es auf Fuerteventura auch die Kragentrappen, bis zu 60
Zentimeter große Laufvögel. Wer doch ein wenig Grün und exotische Tiere sehen
will, besucht den Oasis Park in La Lajita.
In freier Natur
bieten die schroffen Felsen einen tollen Kontrast zum tiefblauen Meer und der
Wind hat Unmengen an feinem Sand angehäuft. Dadurch können sich Urlauber auf
Fuerteventura über die längsten und schönsten Strände auf den Kanaren freuen,
an denen man prima endlose Spaziergänge unternehmen kann, ohne einer
Menschenseele zu begegnen. Am Strand von Corralejo im Nordosten treibt der Wind
im Wanderdünengebiet El Jable den Sand unablässig landeinwärts und türmt ihn
bis zu zehn Meter hoch auf.
Fazit: Fuerteventura
ist perfekt zum Baden, denn größere und einsamere Sandstrände findet man
nirgends auf den Kanaren. Entsprechend gibt es viele tolle Hotels auf Fuerteventura.
Dank kräftigem Wind ist es ebenso bei Surfern ein beliebter Spot. Natürlich hat
die Insel auch einige sehenswerte Orte, punktet jedoch vor allem mit ihren
Küsten und dem Meer drum herum. Die Anreise erfolgt direkt über den
internationalen Flughafen von vielen deutschen Flughäfen aus. Entsprechend gut
besucht ist die Insel auch in der Hochsaison
Lanzarote
Obwohl alle
Kanarischen Inseln einst durch Vulkanismus entstanden sind, ist das Feuer der
Erde hier noch am deutlichsten zu spüren und manchmal auch zu sehen. Bereits
wenige Meter unter der Oberfläche herrschen 400 Grad. Genug, dass Parkwächter
im Timanfaya-Nationalpark in Erdlöchern Strohballen entzünden und Wasser zum
Verdampfen bringen können. Doch der fruchtbare Vulkanboden eignet sich ebenfalls
hervorragend zum Weinanbau, der aufgrund der günstigen Bedingungen nicht an
Berghängen, sondern traditionell in kleinen Erdsenken geschieht.
Auch für
Badeurlauber hält die Vulkaninsel ein paar Überraschungen bereit. Vor allem an
der windgeschützten Ostseite wechseln sich Traumstrände mit typisch weißem und
tiefschwarzem Vulkansand ab. An der Nordküste sorgt der stetige Passatwind
hingegen für beeindruckende Wellen, über die sich vor allem Surfer freuen. Als
besonderes Erlebnis gilt leider noch immer auch ein Dromedar-Ritt durch die
unwirkliche Lavalandschaft im Süden der Insel! Artgerecht? Wohl eher nicht!
Cesar Manrique hat der Insel seine ureigenste Handschrift aufgedrückt: Nur
weisse Gebäude und niemals mehr als 2 Stockwerke. Muss man mögen, ist aber auf jeden
Fall etwas sehr Besonderes.
Fazit: Auf Lanzarote
sieht und spürt man das vulkanische Erbe, daher ist sie perfekt für alle, die
außergewöhnliche Landschaften lieben. Dank tollem Wein aus dortigen
Anbaugebieten, leckerer spanischer Küche und luxuriösen Hotels ist Lanzarote
jedoch auch ein Fest für Genießer! Die nordöstlichste der Kanaren bekommt zudem
die volle Breitseite des Passatwinds ab, weshalb sie nahezu perfekte
Bedingungen für Surfer bietet. Die Anreise ist einfach, der internationale
Flughafen wird von einigen deutschen Airports aus angesteuert.