20.07.2016
Ein leidiges Problem unserer Zeit ist der Umstand, sehr viele
Dinge tatsächlich nur noch über das WWW bestellen zu können, da
die monströsen Online Shops die kleinen Händler und Märkte vernichtet haben.
Und wenn man richtig Pech hat, hat der Lieferant keine Alternative zu DHL
vorgesehen. Kurz nach abgeschickter Bestellung erhält man eine E-Mail von eben
diesem Laden (DHL), die da lautet:
Hallo lieber Kunde,
wir haben gute Nachrichten: Ihr Paket ist bald da.
Donnerkeil, das flutscht ja!! Man könne, laut dieser mail, noch das voraussichtliche Zustelldatum sowie
Zustelloption ändern. (Na, gut, der Berufstätige wird das wohl hin und
wieder brauchen. Ob DAS tatsächlich immer
funktioniert, wage ich, nach meiner jüngsten Erfahrung, allerdings zu
bezweifeln.) Was nicht änderbar ist, ist die Zustelladresse, angeblich
meine Wunschadresse, die - praktischerweise für DHL, wie sich herausstellen
sollte - hier schon gar nicht mehr angegeben ist.
Vom Lieferanten bekommt man auch einen "Tracking-Link".
(Man frage mal - das nur nebenbei - einen Franzosen, Spanier oder
Italiener was ein "Tracking-Link" ist. Sowas gibt's, außer in englischsprachigen Ländern, nur in
Deutschland. Boah eh, sind WIR international!)
Na, egal, ein "Tracking-Link"
also. Mit ganz (pardon, "ganz-ganz" heisst's
hierzulande ja nur noch) prima Möglichkeiten der Sendungsverfolgung. Man
erhält, so man dieses denn auswählt, wiederum eine mail.
Diesmal allerdings von "trackandtrace@dhl.de".
!!! trackandtrace !!! Ja, merken die eigentlich noch was?
Aber weiter - alsda wären
1. Die Auftragsdaten zu dieser Sendung wurden vom Absender
elektronisch an DHL übermittelt.
2. Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.
3. Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.
4. Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen.
5. Die Sendung wurde erfolgreich zugestellt.
Müßig zu erwähnen, dass es nicht die geringste Chance gibt, zu
erfahren, wann ungefähr der Herr Zusteller vorstellig werden wird.
Unter Punkt 5. schließlich, erfährt man auch nicht, wo genau
tatsächlich zugestellt wurde. Alles, was ich zu diesem Thema persönlich weiss, ist: Man muss auf einem kleinen Gerät
unterschreiben, wenn man für Nachbarn etwas entgegen genommen hat. Auch bei DHL
wird das so gemacht. Nur blöd, wenn man derjenige ist, der eine Sendung nicht
erhalten hat, wenn der Herr Zusteller sie sonstwo
abgibt und der Meinung ist, alles richtig gemacht zu haben.
Au-Ja, da gibt es ja die Chance eine kostenfreie Statusbenachrichtigung
zu erhalten. Na, da schau mer
doch gleich mal nach. Ah-Ja, "Die Sendung wurde erfolgreich
zugestellt." Ja und bei wem? Der- oder Diejenige sollte doch
unterschrieben haben!?! Das weiss nun aber plötzlich
niemand. Irgendwie sind die Daten, die in besagtem Gerät ja eigentlich
eingegeben wurden, inkl. Unterschrift des Empfängers, nicht (mehr) verfügbar.
Also, DAS Prinzip erschließt sich mir nicht wirklich. Auch sieht man sich
keinesfalls bemüßigt, intern herausfinden zu wollen, was der Zusteller denn nun
veranstaltet hat. Unter "Detaillierte Empfängerinformation" findet
sich nämlich - Überraschung - dann REIN GAR NICHTS MEHR! Absolut nichts mehr ist zu erfahren, nachdem
die Sendung als zugestellt gilt. Da will man doch 'raus, wo kein Loch
ist.............
Ein "großer Spaß" ist nun das Herausfinden einer
Telefonnummer auf den DHL Webseiten, wo man sein Anliegen mal erklären könnte.
Der Weg dahin: Home / Paket / pulldown menu MEINKUNDENSERVICE
(jawoll, genauso geschrieben) und schon liest man die
"besorgte" Frage:
Wie
können wir Ihnen helfen?
Na bitte, man sorgt sich. Jetzt nach unten "scrollen"
bis Kontakt zum Kundenservice: Weiter mit: Bitte wählen Sie einen
Themenbereich / Bitte wählen Sie ein Thema. Pulldown
menu: Wo ist meine Sendung? Bitte wählen
Sie Ihr Unterthema. Pulldown menu:
Wo ist meine nationale Sendung? Nach unten "scrollen" bis zum
gelben Telefonhörer neben dem zu lesen steht:
"Fragen / Haben Sie eine weitere Frage zu Ihrem
Sendungsstatus oder zu Ihrer Nachforschung?"
(Was sollte ich denn bis dahin schon alles gefragt haben?) Und ein Link ">Rufen Sie uns gerne an" Es erscheint ein PopUp, auf dem tatsächlich eine Telefonnummer zu finden
ist....
Juhu, nun aber fix telefoniert. Hier bin ich richtig. Die können
sicher was dazu sagen! Die wollen mir ja helfen, wie's eingangs hieß.
Beharrlichkeit wird nun doch belohnt?.....
Aber leider: NEIN!
Man erfährt von irgendeiner unwilligen Hilfskraft, nach sage und
schreibe 12+Minuten in der Warteschleife, (in der man dann u.A. hört wie wichtig DHL die Kundenzufriedenheit sei und
was noch so alles an tollen Services abrufbar sei), man könne nicht einfach
hausintern nachforschen. O-Ton Service-Tusse:
"Sie (also ich) müssen nun den Lieferanten anrufen und der
muss einen Nachforschungsantrag stellen". Nicht den Hauch einer
Entschuldigung, ganz zu schweigen von dem Willen in den eigenen Reihen zu
suchen, weil da ja schließlich der Fehler liegen muss. WAS? WELCHER FEHLER
DENN? Hier steht "Die Sendung wurde erfolgreich zugestellt".
Wie kann man denn nur annehmen, das Problem habe DHL?
An dieser Stelle sei mal angemerkt, dass der heutige Zusteller,
egal bei welchem Zuliefererverein angestellt, i.d.R.
eine ganz arme Migranten-Sau ist, kaum Deutsch kann
und für einen Hungerlohn (weit unter Mindestlohn), ohne die geringste soziale
Absicherung oder berufsgenossenschaftlichen Schutz sich für eine unbestimmte
Anzahl an Arbeitsstunden gefälligst den Arsch aufzureißen hat, damit sich ein
Aufsichtsrat, oder Geschäftsführer, oder wie auch immer sich die entsprechende
Ebene nennt, zum Quartals- und Jahresende saftiger Boni
bedienen kann. Aber das ist doch keine Sklaverei! Das ist moderne
Beschäftigungspolitik!
Man vertritt hier ganz offenkundig die Auffassung, dass der Kunde
froh zu sein hat, dass es DHL überhaupt gibt, wo großer Aufwand betrieben und
Opfer gebracht werden müssen, um das träge Leben von irgendwelchen verwöhnten
Zeitgenossen zu unterstützen. Ganz nach dem Motto: Was können WIR denn dafür,
dass IHR faulen Säcke euren Krempel nicht selbst abholen wollt. WIR tun EUCH
schließlich einen Gefallen. Wie kommt IHR denn eigentlich dazu, UNS auch noch
für so'n Mist die Verantwortung aufzuhalsen? Was
wollt ihr denn noch alles?
Tja, und wie geht sowas also in aller
Regel aus, zumindest wenn man DHL an der Backe hat? Mit großer
Wahrscheinlichkeit wie's berühmte "Hornberger Schießen"! Der
Lieferant muss nun absurderweise tätig werden. Dieser
weiss aber von vorn herein (na, woher weiss er das wohl?), dass DAS zwischen 4 und 6 Wochen
dauert und nichts dabei herauskommen wird. Die Lieferung ist irgendwo im Service-Nirvana verdunstet.
In meinem Fall schickt man die Sendung also nochmal
und hat somit den "Schwarzen Peter" akzeptiert. Und mit welchem
Paketzusteller? Unfassbar - wieder mit DHL. Zum Totlachen. Wieso kommt
dieser Saftladen damit durch? Wo bleibt da eine Aufsichtsbehörde? Das ist mit
Sicherheit kein Einzelfall! Dass ein kleinerer Laden sicher nicht über
brauchbare Mittel verfügt diesen Verein zu mal verklagen,
ist ja eh Bestandteil der Geschätsstrategie solcher
Unternehmen.
Bin gespannt, ob und wann ich meinen Einkauf erhalten werde.
Bezahlt habe ich leider schon, sonst hätte ich mich mit dieser unsäglichen
Scheiße erst gar nicht befasst. Der Lieferant hat's jedenfalls erneut auf die Reise
geschickt und von DHL habe ich auch schon die obligatorische mail erhalten. Derzeitiger Status:
"Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen"
Na, ich bin voller Hoffnung....
-
-
-
-
...und tatsächlich, diesmal ist es gut gegangen.
"Die Sendung wurde erfolgreich zugestellt."
Applaus,
Applaus
Fazit: Es ist nur dem
Kulanzverhalten des Lieferanten geschuldet, dass ich die Ware so prompt noch
erhalten habe. Am Ende noch etwas aus der Kiste "Muss man nicht
verstehen": Der Einkauf war mit "Trusted
Shop" abgesichert, gegen alles Mögliche, nicht aber gegen Verlieren auf
dem Zustellpfad....
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.